Aktueller Spieltag (8)

8. Spieltag

Freitag, 11. Oktober | 19:15 Uhr

:

SG Stollhofen / Söllingen  :
TuS Greffern

IIte: Donnerstag 10.10.2024 | 19:15 Uhr

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Auszug aus der Festschrift zum 75-jährigen Vereinsjubiläum (Stand 1996)

 

Turn- und Sportverein Greffern 1921 e.V.

 

Am 6. Oktober wurde von jungen, turnbegeisterten Männern eine Versammlung im Gasthaus „Zum Schiff“einberufen, die zur Gründung des TuS Greffern führte.

Gegründet wurde der Verein als reiner Turnverein, dem erst später, im Jahre 1922, eine Abteilung Handball, und zwar eine sehr erfolgreiche, wie wir in der weiteren Vereinsgeschichte noch erleben werden, angegliedert. Aber eine Theatergruppe wurde im Verein geführt, welche vor und nach dem 2. Weltkrieg zahlreiche Auftritte hatte und sich erst in den 50er Jahren auflöste.

46 Jahre nach der Gründung kam als vierte Abteilung dann der Fußball hinzu, welcher heute federführend den Gesamtverein leitet. Im Oktober des Jahres ´76 wurde von einigen hanballbegeisterten Damen die Abteilung „Damenhandball“ dem bis dahin nur Fußball betreibenden Verein angeschlossen. Auch der Freizeitsport ist fester Bestandteil des Vereins, was man daraus ersehen kann, dass je eine Damen- und Herren-Gymnastik-Gruppe aktiv diesen Sport ausübt. Im September 1983 wurde die Abteilung Tennis gegründet und dem TuS angegliedert.

 

Die Geburtsstunde

 

Wie aus dem Gründungsprotokoll ganz klar hervorgeht, wurde der „TuS 1921 Greffern e.V.“ am 6. Oktober 1920 im Gasthaus „Zum Schiff“ gegründet. Es ist aus den Unterlagen, welche ziemlich lückenlos vorhanden sind, jedoch nicht festzustellen, weshalb unser Verein als „TuS 1921 Greffern“ eingetragen ist. Hier nun wortgetreu das Gründungs-Protokoll:

Protokoll über die Versammlung am 06.10.1920 im Gasthaus „Zum Schiff“.

1.       Beschlußfassung zu Gründung eines Turnvereins. Durch Eintragung wurde eine vorläufige Zahl von 34 Mitgliedern festgestellt, welche als Gründer des Vereins protikollarisch niederzulegen sind.

2.        Wahl des Gesamtvorstandes: Gewählt wurden:

1 . Vorstand: Herr A. Gempler

2. Vorstand: Herr G. Walther

1. Kassierer: M. Bader

2. Kassierer: A. Frietsch

1. Turnwart: Herr E. Fünner

Vereinsdiener: Herr K. Ibach

3.       Als Eintrittsgeld wurde abgestimmt und auf 5 Mark festgelegt. Monatsbeitrag: 1 Mark.

4.       Folgender Satz wurde beschlossen, in den Statuten aufzunehmen: Derjenige, welcher unentschuldigt 1mal bei den Turnstunden fehlt, hat eine Strafe von 3 Mark zu gewärtigen. Dreimaliges Fehlen kann Auschluß zur Folge haben. Letzteres muß aber durch Abstimmung einer Versammlung geschehen.

5.       Turnstunden wurden vorläufig auf Montag und Donnerstag, abends von 8 – 10 Uhr, festgesetzt, sowie sonntags.

6.       Zur allgemeinen Regelung von Anliegen wurde der Turnwart befugt.

7.       Allgemeine Aussprache.

8.       Um 10.20 Uhr schließt Kamerad Fünner die Versammlung.

Der Schriftführer Franz Schell.

Folgende Mitglieder sind als Gründer des Vereins eingetragen:

1.    Alfred Gempler †              18.    Ausgust Gempler †
2.    Ernst Fünner †                19.    Wilhelm Koch †
3.    Alfred Kirrmann †            20.    August Kohler †
4.    Leopold Friedmann †      21.    Josef Bertsch †
5.    Adolf Fried. Kohler †       22.    Heinrich Mußler †
6.    Karl Stolz †                     23.    Franz Hertle †
7.    Alfred Walther †              24.    Josef Reif †
8.    Josef Harter †                 25.    Erhard Bertsch †
9.    Franz Schell †                26.    Josef Riebold †
10.    Martin Bader †              27.    Heinrich Wörther †
11.    Leonhard Kiefer †         28.    Heinrich Kohler †
12.    Josef Riebold †             29.    Ludwig Stolz †
13.    Franz Riebold †            30.    Wilhelm Latzer †
14.    Julius Friedmann †       31.    Ludwig Götz †
15.    Herrmann Kohler †       32.    Josef Zeller †
16.    Karl Ibach †                  33.    Emil Dilzer †
17.    Alois Frietsch †             34.    Karl Riebold †

Von den hier aufgeführten Vereinsgründern sind 33 Kameraden verstorben, gefallen oder als Vermißte gemeldet.

Noch lebendes Gründungsmitglied ist:
Franz Hertle

Es sei an dieser Stelle angebracht, dem ersten Vorsitzenden des TuS Greffern ein paar Sätze zu widmen. Herr Alfred Gempler wurde im Jahre 1869 geboren. Er war von Beruf Küfer und stammte aus Renchen. Grefferner Bürger wurde er durch Kauf des Gasthauses „Schiff“. Er übernahm bei der Gründung als 51jähriger das Amt des 1. Vorsitzenden und führte den Verein 16 Jahre und 3 Monate. Nur derjenige wird ermessen können, der selbst solch eine Funktion in einem Verein ausübte, wieviel Engagement und Freizeit dabei geopfert werden muß. Alfred Gempler mußte dabei dem Verein in den wirren Jahren vor dem 2. Weltkrieg die innere Ruhe geben. Nun unschwer ist aus den Protokollen herauszufinden, daß er auf Grund der Umstrukturierung der damaligen Zeit sein Amt, es hieß nun „Vereinsführer des Führerrats“, zur Vefügung stellte und fest entschlossen war, als Gründungsvorstand abzutreten. Der damalige 2. Vorsitzende Heinrich Bader dankte dem scheidenden Vereinsführer für seine langjährige, aufopfernde Tätigkeit mit bewegten Worten.

 

Die goldenen 20er Jahre

Die erste Genralversammlung, 8. Dezember 1921. Bei der ersten Gernalversammlung nach der Gründung des Vereins mußte der 1. Vorsitzende „Schwierigkeiten mit dem Gemeinderat“ betreffs dem Turnplatz bewältigen und er bat die Versammlung um seine volle Unterstützung. Schließlich stellte der Fabrikant Ludwig den Arbeitsraum seiner Fabrikhalle für diesen Winter frei zur Verfügung. Bisher hatte man in den Anlagen des 1. Vorsitzenden Gempler geturnt, später dann im sogenannten Eiskeller neben dem jetzigen Gasthaus Schiff und noch einige Jahre später dann in der Kinderschule.

In dem weiteren Verlauf dieser Versammlung wurden dann auch noch die sogenannten Vorturner gewählt, welche die von den Turnwarten Bernhard Friedmann und Josef Zeller angegebenen Übungen vorturnen mußten. Für die aktiven Turner waren dies: Franz Riebold und Martin Bader; für die Zöglinge: Emil Dilzer; für die Schüler: August Gempler.

Was in der Vereinsgeschichte vor dem 1. Weltkrieg immer wieder auffällt, ist die Tatsache, daß fast sämtliche Versammlungen an einem Sonntag sind. Begonnen wurde morgens um 8.30 oder 9.00 Uhr. Aber wurden bei jeder Versammlung, vor und nach dem offiziellen Teil, Turnlieder gesungen und das „Gut Heil“ angebracht. Dies war ein fester Bestandteil der Versammlungen, bis dann der 1. Vorsitzende die Versammlung meist gegen 11.00 Uhr auflöste.

Dem Kassenbericht war zu vernehmen, daß das Vermögen des Vereins in seinem ersten Jahr sich auf 570,73 Mark belief, welcher sich aus Spenden bei der Gründung sowie Mitgliedsbeiträgen und Fehlgeld der Turner zusammensetzte, die bei unentschuldigtem Fehlen 1 Mark (Schüler 50 Pf) bezahlen mußten. Leider wurde das Mitgliedsbuch erst ab 1928 geführt, so daß nicht exakt die Zahl der Mitglieder festgestellt werden kann. Nach Aussage des Gründungsmitgliedes Josef Riebold hatte der Verein von seiner Gründung bis 1928 ca. 60 Mitglieder. Genauen Stand des Vereinsvermögens gab der 1. Vorsitzende A. Gempler in der Generalversammlung im Jahre 1922. Nach seinen Angaben hatte der Verein am 12.1.1922 folgendes Vereinsvermögen:

  • 1 Barren
  • 1 Seitpferd
  • 2 Bälle
  • 1 Sprunggestell
  • 2 Sprungbretter
  • 1 Kugel zum Stoßen
  • 1 Hanfseil

Die Finanzen wurden mit 1775,60 Mark bares Geld angegeben, wovon 1750 Mark zinstragend angelegt sind. Die Anschaffung von 2 Kokosmatten wurde für gerechtfertigt befunden.

Der erste Vorstand rügte, daß Unstimmigkeiten mit dem Kaplan vorkämen und bat die Anwesenden, ihn in jeder Hinsicht zu unterstützen, damit er gegen solche Vorfälle einschreiten kann. In den damals üblichen Jünglingsvereinen hielt der Kaplan wissenschaftliche und politische Vorträge. Im Jahre 1925 spaltete sich deshalb auch der Deutsche Turnerbund, und es bildete sich eine kommunistische orientierte Bewegung, die jedoch nicht lange bestand. Herr Gempler gestattete dem Kaplan in diesem Winter, für den Verein wissenschaftliche Vorträge zu halte, aber nur unter der Bedingung, daß keinerlei Politik getrieben wird. Denn dieses sollte unter allen Umständen im Verein vermieden werden.

In der folgenden Versammlung wurde auch beschlossen, keine passiven Mitglieder, „welche unter 20 Jahre alt sind“, aufzunehmen. Heftig diskutiert wurde der Antrag „der Verschmelzung des Jugendvereins in dem Hauptverein“, da, wie bereits erwähnt, in der Jugendabteilung „Politik“ vom Kaplan betrieben wurde. Schließlich wurde geheim mit Wahlzettel abgestimmt, und zwar von 16 aktiven Turnern. Das Ergebnis lautete: 9 Turner für die Verschmelzung, 7 Turner gegen die Verschmelzung.

Vorstand Gempler erklärte daraufhin: „daß, wenn jeder Jugendvereinspräsident (Kaplan) damit einverstanden wäre, daß derselbige nur als Ehrenmitglied in unserem Verein aufgenommen wird. Auch dürften die Mitglieder, des Jugendvereins sich nur aktiv bei uns beteiligen“.

Jedoch mußte dieser Beschluß in einer Folgesitzung drei Monate später rückgängig gemacht werden. Um es zu verdeutliche wie es vor 60 Jahren um die politische Situation im Lande bestellt war, nun wortgetreu das Protokoll jener Versammlung:

Protokoll zur Versammlung am 4.3.1922:

Als einziger Punkt steht auf der Versammlung der Zusammenschluß des Jünglingsvereins mit dem Turnverein. Herr Vorstand Gempler betonte nochmals, daß der Verein politisch wie religiös neutral bleiben sollte, und somit von einer Verschmelzung abzusehen wäre. Nach längerer Diskussion wurde dann folgender Beschluß gefaßt, welcher dem jetztigen Präsens (Kaplan) des Jünglingsvereins mitgeteilt wurde: „ Es wird auf Grund der Statuten des Deutschen Turnerbundes von einer Verschmelzung des Jünglingsvereins mit dem Turnvereins abgesehen, weil sich dagegen Bedenken ergeben, d. h., es könnten dadurch die politische wie konfessionelle Neutralität des Vereins sich mit der zeit einseitig verschieben, und teils unter den aktiven und passiven Mitgliedern Mißstimmung entstehen und Uneinigkeit hervorgerufen werden. Sollten Euer Hochwürden trotz alledem für ein Interesse des Vereins sein, so ist derselbe Ihnen jederzeit für eventuelle wissenschaftliche Referate im voraus bestens dankbar“.

Dieser Beschluß wurde einstimmig angenommen. Große Bewegung gab es in diesem Jahr in den Mitgliedsbeiträgen, die durch die damals herrschende Inflation hervorgerufen wurde. Der Vereinsdiener erhielt z.B. für seine Botengänge 1000 Rentenmark im Monat. Eine Tellersammlung bei der Generalversammlung brachte 10.150 Mark. Der monatliche Beitrag der aktiven Mitglieder belief sich auf 20 Mark, dies wurde nach der Währungsreform revidiert und die Beiträge auf 5 Goldmark pro Jahr umgelegt. Im Jahre 1922 nahm die Abteilung Handball, die im späteren Vereinsleben eine dominierende Rolle spielte, und Grefferns Farben weit über die Bezirks- und Gaugrenzen einen nachhaltigen guten Ruf einbrachte, den Spielbetrieb auf. Die ersten Spiele wurden auf einer Wiese hinter dem Grundstück der heutigen Fa. W. Jäger ausgetragen. Erst einige Jahre später konnte der

 

Sportplatz an seinem heutigen Standort eingeweiht werde.

Es folgten einige ruhige Jahre im Vereinsleben bis zum Jahre 1926. Hier wurde festegestellt, daß der Besuch der Turnstunden sehr nachgelassen hat. Der erste Vorsitzende, Herr Gempler, wurde von dem Gauturnwart gerügt, daß man ein Turnverein wäre, in dem nur Handball gespielt würde.Es wurde beschlossen, zusammen mit dem Turnverein Lichtenau wieder eine Männer-Riege zu aktivieren. Der Vorsitzende hielt einen flammenden Appell an die Turner, die angesetzten Turnstunden wieder zu besuchen.

Im Jahre 1928 hatte der Verein 82 Mitglieder. Der Jahresbeitrag belief sich auf 3,60 Reichsmark.

Bewegte Vereinsgeschichte 1930 – 1938

Trotz alledem mußte der 1. Vorsitzende im Jahre 1932 wiederum den aktiven Turnern das Versprechen abnehmen die Turnstunden besser zu besuche. Aus Lichtenau wurde der Turnkamerad Ignaz Lorenz als neuer Turnwart berufen, mit dem Wunsche, dem Verein jene Glanzzeit wieder zu bescheren, die er in den ersten Gründungsjahren hatte. Strafe für unentschuldigtes Fehlen bei den Turnstunden wurde mit 20 Pf. Festgesetzt. Auf Anregung von Handball spielenden Turnern wurde erstmals ein Handball-Blitzturnier auf die Pfingstfeiertage geplant, welches auch zur Durchführung kam. Dies war eine Überraschung, denn der 1. Vorsitzende war dem Handball nicht so sehr verbunden. Während er für die Turnbewegung mit Herz und Seele zur Sache ging, hatte er für Handball jedoch nicht so viel übrig, da er der Meinung war, daß jeder, der Handball spielt, als aktiver Turner verlorenging. Jedoch der Popularität des Handballs, hervorgerufen, durch großartige Spiele gegen namhafte Mannschaften, konnte auch er sich auf die Dauer nicht verschließen. Die Einladungen der Vereine wurden von dem damaligen Spielführer sowie dem 2. Vorsitzenden Heinrich Bader und Schriftwart Josef Riebold übernommen. 1. Preis war ein Handball. Das Eintrittsgeld betrug 20 Pf., der Sitzplatz zuzüglich 10 Pf. mehr. Außerdem wurde beschlossen, den ersten Platzwart des TuS Greffern, Herrn Bernhard Kohler, als beitragsfreies Mitglied in Anerkennung seiner Arbeit am Sportplatz zu führen.

Beschlossen wurde auch, daß Turner aus dem Verein ausgeschlossen werden, wenn sie eine Tanzveranstaltung in einem andern Lokal besuchen, während der Verein zur gleichen Zeit eine Veranstaltung hat.

Erfolgreich war das Jahr 1932 in jeder Hinsicht. Die Handballer waren die beste Mannschaft bei einem Turnier in Großweier. Die Turner erhielten je einen 1. Preis beim Gauturnfest in Steinbach und Sandweier. Den Sieger beim Turnier in Greffern an Pfingsten, stellte die Handball-Abteilung des Turnvereins Bühl, die einen Handball als Siegerpreis erhielten. Die übrigen

Mannschaften erhielten als Dank einen Blumenstrauß. Im selben Jahr hielt der Turnverein auch ein umfangreiches Turnfest ab. Ehrengäste waren Obergauturnwart Herr Layirer aus Baden-Baden und der 1. Gauvertreter Herr Becker aus Bühlertal, welche über den hohen Leistungsstand der hiesigen Turner sehr angetan waren. Sie mahnten die jungen Turner zur Treue für die deutsche Turnerbewegung. Höhepunkt des Nachmittags, zwischen Volkstänzen und Einzelturnen, war ein Handballwerbespiel des TV Niederbühl, welches damals die Handball-Hochburg im mittelbadischen Raume war, und einer Auswahl der Handballabteilungen Greffern, Bühl und Kappelwindeck, aus dem Niederbühl als Sieger hervorging.

Bei der Weihnachtsfeier 1932 trat erstmals auch die Theaterabteilung des Turnvereins auf und erntete reichhaltigen Beifall. Der Schülerturner Max Winter, welcher am 12. August 1934 beim Gauturnfest Mittelbaden dann Einzelsieger wurde, und die Schülerinnen Josephine Walther trugen einen schönen Prolog vor. 1933 wurde die Anschaffung von Trommeln und Pfeifen für die Gründung eines Trommler- u. Pfeiferkorps beschlossen. Zu Auftritten dieser Gruppe kam es jedoch nicht. Die Turner wurden aufgefordert, Geld zu sparen, damit am Deutschen Turnfest in Stuttgart teilgenommen werden kann, was von dem Deutschen Turnerbund zur Auflage gemacht wurde.

Erfolgreich war das Jahr 1933 für die Handballer, konnten sie doch in einem Entscheidungsspiel, welches in Steinbach ausgetragen wurde, die Mannschaft des TV Bühl mit 2:0 besiegen, und somit die Meisterschaft der A-Klasse erringen, verbundenmit dem Aufstieg in die sogenannte Aufstiegsliga. Ausgezeichnet mit dem Eichenkranz, überreicht von Gauhandballobmann Künle, wurde der Siegerelf ein „Großer Bahnhof“ in Greffern gemacht.

Es folgten nun Jahre, in denen der Nationalsozialistische Sportverband entscheidend in die Belange der Vereine eingriff. Auf Anordnung mußte innerhalb des Turnrates eine Gleichschaltung vollzogen werden, was zu einer außerordentlichen Generalversammlung führte, und Neuwahlen mußten durchgeführt werden, welche von der Nationalsozialistischen Kreisleitung bestätigt wurden. So mußte der TuS Greffern drei Wochen nach dieser außerordentlichen Versammlung wiederum eine neue Leitung wählen, da der gewählte 2. Vorstand, Herr Heinrich Bader, von der NS-Kreisleitung nicht anerkannt wurde.

Schlagartig ist den damaligen Protokollen ein neuer Stil aufgedrängt worden. Der Vorsitzende wird zum Vereinsführer umbenannt, der Turnwart zum Wehrwart, die Turner zu Wehrturnern und werden schließlich sogar vereidigt. Auch die stets am Schluß der Versammlungen aufgebrachten Aufrufe „Gut Heil“ sowie die Turnlieder verschwinden aus den Protokollen.

Der Bürgermeister hielten nun zuletzt flammende Reden für den guten Volkskanzler. Das Deutschlandlied, und das Lied: „Turner auf zum Streite“ werden gesungen und zur Schließung der Versammlungen wurde nun ein dreifaches „Sieg Heil“ auf das Vaterland ausgerufen. Der Verein hatte in diesem Jahre 81 aktive Mitglieder und 16 Schüler.

Das Jahr 1935 brachte einschneidende Änderungen in das Leben der Turnvereine. Der Kassenbericht zeigte ein wenig erfreuliches Bild der Kassenlage. Der Kassierer, Herr Josef Zeller, berichtete von den großen Anforderungen seitens des Deutschen Turnerverbandes, und erklärte, daß die in früheren Jahren angesammelten Ersparnisse, nebst Zinsen, restlos aufgebraucht worden sind, und deshalb er sein Amt zur Verfügung stellt, was von Seiten der Vereinsführung jedoch abgelehnt wird.

Für hervorragende Turnleistungen wurden ausgezeichnet: Ignaz Lorenz, Bertsch Lorenz, Franz Winter, Wilhelm Reif, Max Winter, Albert Friedmann, Willi Fraß und Erwin Koch.

Im weiteren Verlauf verweist der Bürgermeister auf die Wichtigkeit und den Nutzen des Turners mit Bezug auf die am 16.3.1935 neu geschaffene Wehrmacht hin, da nur bereits sportlich vorgeschulte junge Menschen diesen Anforderungen genügen könnten. Gerügt wurde der nicht erschienene Unterlehrer, der, so steht geschrieben: „nichts für den Turnverein günstiges hat erzielen können“. Auch wird verkündet, nach denen die Turnvereine nicht mehr Mitglieder des Turnerbundes sind, sondern mit dem „Reichsbund für Leibeserziehung“ verschmolzen werden. Auf der ersten Reichsveranstaltung des neu geschaffenen „RfL“ konnte der Jungturner Max Winter im Dreikampf den 21. Preis erringen.

Im Jahre 1936 mußte die Teilnahme an Rundenkämpfen der Turner eingestellt werden. Dies hatte seine Begründung in der geringen Anzahl aktiver Turner. Es muß nach Beschluß des Reichsjugendführers sowie des Sportführers, an 1 bis 2 Abenden in der Woche das Jungvolk zur Leibesertüchtigung herangezogen werden. Schließlich wird die Vereinsführung energisch ermahnt, in dieser Richtung dem gesteckten Ziel zuzustreben. Zum Glück konnte dann am 2. Weihnachtstag eine Tanzgruppe und eine Theatergruppe präsentiert werden.

Im Jahre 1937 legte der seit der Gründung als 1. Vorsitzender tätige Alfred Gempler unwiderruflich sein Amt nieder. Es gab allergrößte Schwierigkeiten, das von Herrn Gempler 16 Jahre bestens geleitete Amt zu besetzen. Schließlich konnte Herrn Anton Götz dazu überredet werden, dieses schwere Amt zu übernehmen, welches er auch bis Ausbruch des 2. Weltkrieges ausführte. Größere aktive Veranstaltungen entfielen in diesen zwei Jahren. Grund dafür war, daß alle jungen Turner und Handballspieler den Wehrdienst abzuleiten hatten, und der Turnwart nur auf Schüler zurückgreifen konnte. Auch machten die Einquartierung von Arbeitern der Westbefestigung jeglichen Turnbetrieb fast unmöglich. Hervorzuheben wäre lediglich die Teilnahme des Schriftführers und aktiven Turners Max Winter an dem Deutschen Turn- und Sportfest in Breslau. Einziger Höhepunkt im Sportverein war das groß angelegte Sportfest am 5. Und 6. Juni. Hier zeigten die Nachbarvereine Lichtenau und Grauelsbaum

ihr Können. Auch eine Abordnung des Turnvereins Neuweier zeigte einige hervorragende Sondervorführungen an den Geräten. Am zweiten Tag lieferte der Fußballclub Schwarzach ein schönes Spiel und im Anschluß daran die Handballkameraden des TV 1840 Rastatt und des TB Gaggenau.

Dies ist auch die erste Erwähnung der Abteilung Handball nach dem Aufstieg im Jahre 1933. Dazu einige mündliche Erzählungen des späteren Vorsitzenden, Herrn Josef Riebold:

Im Jahre 1922 wurde die Handballabteilung gegründet. Das erste Spiel fand in Greffern gegen den Turnverein Baden-Baden statt und endete mit einer 2:8-Niederlage. Wenige Wochen später fuht man mit den Fahrrädern nach Baden-Baden, um das Rückspiel auszutragen. Wiederum lautete das Ergebnis 8:2, jedoch war diesmal Greffern der Sieger.

Noch heute erinnert sich Josef Riebold den Anfängen des Handballs, mußte er doch am eigenen Leib erfahren, welche Vorurteile gegenüber den Turnern abgebaut werden mußten. Sein eigener Vater war ein Gegner des Handballs, die Trikots und Spotschuhe mußte er waschen lassen, da er sich nicht getraute, die Handball-Kleidung mit nach Hause zu bringen.

Am Anfang, bis hin zu Beginn der 30er Jahre, wurde lediglich um die mittelbadische Meisterschaft gespielt, allerdings kam man nicht zu „Meisterehren“. Erst 1932 erfolgte dann die Einteilung in Staffeln.

Gern erinnert er sich der ehemalige Mitspieler, dem Otto Reif, Karl Friedmann, Karl Franz, Richard Walther, Eugen und Franz Zimmermann, Josef Riebold, Martin Bader, Theodor Sprauer, Heinrich Kohler, Wilhelm Koch, Emil Bertsch und alle anderen. 1938 mußte der Handball-Sportbetrieb eingestellt werden. Man spielte damals in der zweithöchsten Süddeutschen Liga, mit Durmersheim, Rastatt, Gaggenau und anderen großen Mannschaften.

 

Die Wiedergründung nach dem 2. Weltkrieg

Am 24.8.1946 wurde der Turn-Sportverein offiziell neu gegründet, obwohl seit dem 11.11.1945 fast wöchentlich Punkt- und Freundschaftsspiele in der näheren Umgebung durchgeführt wurden. 86 Mitglieder waren im Gasthaus „Schiff“ wahlberechtigt. Als 1. Vorsitzender wurde Josef Riebold VI gewählt. Es sollte sich herausstellen, daß mit dieser Wahl man einen echten Glücksgriff getan hatte. Oft noch wird erzählt, von damals aktiven Spieler, auf welche Art in den Nachkriegsjahren die Fahrten nach Freiburg, Gottmadingen oder Karlsruhe-Bulach mit einem offenem LKW in Form einer Speckseite ermöglicht. Einige Male stand ein LKW vollbeladen mit der Mannschaft und Zuschauern beim Anwesen des 1. Vorsitzenden und setzte sich erst in Bewegung, wenn der Fahrer einen Korb Kartoffeln oder sonst etwas Eßbares zugesteckt bekam.

Eigentlich durfte sich, laut Alliierten-Beschluß, der 1. Vorsitzende nur „Beauftragter des TuS Greffern“ nennen. Die französische Besatzungsmacht schrieb vor, was gemacht werden durtfe oder mußte. Alle Anträge mußten in deutscher und französischer Sprache abgefaßt sein. Mit dem Fahrrad fuhr der 1. Vorsitzende Josef Riebold an einem Sonntag nach Bühl zum dortigen Kommandeur und anschließend nach Baden-Baden zum Chef-Kommandanten, um die offizielle Spielererlaubnis für seinen Verein zu erhalten.

Der TuS Greffern wurde im Spieljahr 46/47 der Oberliga Staffel Nord zugeteilt. Dem Verband wurde zwecks Ausfertigung von Spielerpässen folgende Namen gemeldet:

Für die 1. Mannschaft:

Otto Reif †, Wilhelm Reif, Alfred Friedmann †, Karl Friedmann †, Josef Friedmann †, Emil Bertsch †, Oskar Sprauer, Leo Strohmeier, Alfred Nonnenmacher (Karlsruhe), Franz Zimmermann, Erich Frass, Ewald Koch, Betreuer Erwin Koch.

Für die 2. Mannschaft:

Alfons Koch, Karl Walter, Edgar Friedmann, Ulrich Haydt, Walther Bader, Erwin Müller †, Arnold Wörther, Oskar Kiefer, Franz Friedmann †, Berthold Schell †, Erwin Riebold.

Heinz Koch, Fritz Harter †, Josef Sprauer †, Otto Walther †, Roman Riebold †, Günther Sprauer, Franz Gerth †, Manfred Riebold, Werner Fütterer †, Walter Bertsch.

Unter welchen Bedingungen der Spielbetrieb in diesen schweren Nachkriegsjahren geführt werden mußte, sollen ein paar Beispiele verdeutlichen:

In die nähere Umgebung wurde zu den Spielen ein Pferdefuhrwerk verwendet. Als Fuhrlohn, bis zur Währungsreform, waren Beträge zwischen 50 und 100 RM üblich. Für weitere Reisen etwa nach Ottenhöfen, wurde ein LKW „erschmiert“. Reisen nach Freiburg oder Gottmadingen wurden mit dem Zug gemacht.

Die gastgebenden Vereine mußten dann ihre Gäste am Bahnhof abholen lassen. Viele Tauschgeschäfte wurden abgehalten. In Greffern wurde vom TuS Stroh abgekauft und wieder umgetauscht gegen Most und Wein, um einen Kameradschaftsabend abhalten zu können. Bei einer Tanzveranstaltung im Gasthaus Anker mußten den Musikern zuerst etwas zu verspern vorgesetzt werden, damit sie zum Tanz aufspielten. Als im Laufe des Abends dem Ankerwirt Bier und Wein ausging, mußte der Aktive Heinrich Mußler mit Most aus dem eigenen Keller aushelfen. Auch mußte beim Ankerwirt eine Kaution von 100 RM hinterlegt werden, was bei der leeren Vereinskasse nur aus privater Hand möglich war. Die Einnahmen in aus dem Spielbetrieb, wo lediglich gespendet wurde, reichten bei weitem nicht aus. Durchschnittliche Einnahmen in diesen Jahren bei einem Spiel waren etwa 20 RM, wovon der Schiedsrichter mit 10 RM schon die Hälfte bekam. Oftmals ließen sich die Schiedsrichter nur in Naturalien wie Kartoffeln, Mehl oder Speck ausbezahlen. Trotz guter Leisungen, bei nur einer Niederlage, mußte die 1. Mannschaft, wie Spielführer Franz Zimmermann in der nächsten Versammlung bekanntgab, aus der Oberliga in die Verbandsliga absteigen, da die Oberliga eingleisig wurde, und die Einteilung nicht

nach sportlichen Qualifikationen, sondern per Abstimmung erfolgte. Schiedsrichter des Vereins war zu jener Zeit Josef Riebold (Schumacher-Sepp). Um die Finanzen etwas günstiger zu gestalten, wurde außer dem jährlichen Sportfest auch die Theatergruppe wieder ins Leben gerufen. Trotz aller Schwierigkeiten konnte ein geregelter Spielbetrieb aufrechterhalten werden. Im Jahre 1948 konnte der Kassierer Blasius Friedmann bei der Generalversammlung ein Guthaben von 9015,75 RM vermelden. Nach der Währungsreform stand der Verein jedoch wiederrum mit leerer Kasse da. Am 15. März 1951 hatte der Verein gar 4,67 DM Schulden bei seinem Kassierer, welcher im folgenden Jahr wiederum ein Guthaben von 288 DM vermelden konnte.  Der Mitgliederstand in diesen Jahren belief sich auf 119 männlich und 44 weibliche Personen. 1. Vorsitzender in dieser Zeit war Anton Götz. Die oben geschilderten finanziellen Probleme waren natürlich auch die Probleme der Einwohner Grefferns. Arbeitsplätze waren rar, und so wanderte, wer einen Platz bekam, zur Rheinschiffahrt ab. Der Verein bekam diese Flucht an der empfindlichsten Stelle zu spüren. Am 15.10.1952 sah sich die Vorstandschaft gezwungen, in Ermangelung an genügend aktiven Spielern, die erste und zweite Mannschaft abzumelden.

Der Spielbetrieb der Jugendmannschaft wollte man versuche, aufrecht zu erhalten. Der damalige Staffelleiter, Herr Bertsch (Helmlingen), nahm diese Zurückziehung der Senioren mit großem Bedauern an, und schrieb der Vorstandschaft des TuS einen Brief, in dem unter anderem zu lesen war:

„Ihre Mitteilung, daß Sie Ihre Jugendmannschaft an den Punktspielen weiter laufen lassen, habe ich sehr begrüßt und sehe daraus, daß Sie trotz der immer wieder entstehenden Schwierigkeiten den Handball in der ehemaligen Hochburg Greffern weiterhin pflegen wollen.“

Doch es kam ganz anders. Auch die Jugendmannschaft, die zwar noch zwei Jahre als Seniorenmannschaft bestehen sollte, konnte die vielen Abwanderungen zur Schiffahrt personell nicht mehr verkraften, und so mußte der Spielbetrieb im Jahre 1952/1953 endgültig eingestellt werden. Sehr zum Leibwesen einiger Mitglieder, die heute, selbst im hohen Mannsalter dem Handballspiel immer noch eng verbunden sind, und stets Besucher von Handballspielen in der näheren und weiteren Umgebung sind.

 

Die zweite Wiedergeburt

15 Jahre sollte der Schlaf des Turn- und Sportvereins dauern, bis es zur zweiten Auferstehung kommen sollte. Der Abgang Jugendlicher zur Rheinschiffahrt hatte erheblich abgenommen, und so war die Basis gegeben, einen neuen Versuch, den Verein mit Leben zu erfüllen, zu wagen. Die Voraussetzungen waren jedoch denkbar schlecht.

Zum einen hatte die Jugend der Gemeinde Greffern in Nachbarvereinen angefangen, Fußball zu spielen, zum zweiten war der Sportplatz bei Hochwasser,

jedoch zumindest dein Einsetzen der Schneeschmelze im Frühjahr, überflutet, und somit keine Gewähr für einen geregelten Spielbetrieb gegeben. Erhebliche Probleme für einen Wiederbeginn, zumal auch festgestellt werden mußte, die Jugend nur dann zurück zu bekommen, wenn im Verein Fußball gespielt werden würde, was Proteste der alten Handballgarde hervorrief. Jedoch alle Schwierigkeiten wurde von den folgenden Herren aus dem Wege geräumt:

Franz Schell †, Alfred Friedmann †, Klaus Schell, Ewald Koch, Liphard Scharf, Emil Gempler, Max Maier, Wendelin Sprauer †.

Somit konnte am 12.4.1967 eine Gründungsversammlung durchgeführt werden, welche folgende Vorstandschaft wählte:

1. Vorsitzender: Alfred Friedmann †, 2. Vorsitzender: Klaus Schell, Schriftführer/Jugendleiter: Max Maier, Kassenwart: Liphard Scharf.

Rechtzeitig zur kommenden Spielrunde konnte auch der nun um 1,2 m aufgefüllte Sportplatz eingeweiht werden, was dem jungen Verein jedoch die größten finanziellen Probleme mitbrachte, da die Gemeinde nur 50% der Erstellungskosten übernahm. Jedoch auch diese Startschwierigkeiten konnten überwunden werden. Nach fünf Jahren gab der 1. Vorsitzende A. Friedmann sein Amt an den 2. Vorsitzenden Klaus Schell ab, welcher zwei Jahre dem Verein vorstand. Weitere drei Jahre übernahm dann Herbert Weiß die Vereinsführung. Ihm folgte sein Stellvertreter, Jörg Riebold, der dieses Amt drei Jahre innehatte und aus beruflichen Gründen sein Amt wiederum an seinen Stellvertreter Rolf Zimmermann übergab.

Im Jahre 1984 übernahm Rolf Friedmann die Vereinsführung bis zum heutigen Tage. Sein Stellvertreter ist Guido Bertsch. Die jetzige Vereinsführung setzt sich wie folgt zusammen:

1. Vorstand: Rolf Friedmann, 2. Vorstand: Guido Bertsch, Schriftführer: Roland Koch, Kassierer: Sven Boost, Spielausschuß: Dieter Boes, Jugendleiter: H.-P- Bauer.
(Stand vom Jahre1996)

 

Geschichte der Grefferner Fußballer

Das erste Auftreten des TuS Greffern als Fußballmannschaft gab es in Schwarzach anläßlich eines Freundschaftsspieles. Natürlich waren zahlreiche Fans von Greffern zu dem Spiel nach Schwarzach gekommen. In einem spannenden und überhaupt nicht einseitigem Spiel verlor der TuS Greffern dieses Spiel mit 5:3. Die Reservemannschaft verlor 7:1. Die beiden TuS-Mannschaften spielten in folgendem Aufgebot:

 

1. Spielertrainer war Wilfried Hasel. Auch konnte im Gründungsjahr eine C-Jugend den Spielbetrieb aufnehmen. In den Terminlisten des Fußballbezirks Baden-Baden tauchte der Name TuS Greffern erstmals im Spieljahr 1967/1968 auf. Und gleich machte die junge Abteilung auf sich aufmerksam. Aus 22 Spielen wurden elf Siege und sechs Unentschieden errungen. Fünf Niederlagen mußten hingenommen werden. Am Ende belegte man den 4. Platz in der Tabelle.

Auch im Jahre danach wurde wieder ganz vorne mitgemischt. Mit zwölf Siegen, vier Unentschieden, sechs Niederlagen und 56:37 Toren konnte erneut eine positive Bilanz erreicht werden. Da am Ende dieser Saison die C-Klasse von zwei auf drei Staffeln aufgestockt wurde, kam der TuS Greffern bereits in seinem zweiten Spieljahr über ein gewonnenes Entscheidungsspiel (3:2) gegen Sasbachwalden in Eisental zum Aufstieg in die B-Klasse.

1. Mannschaft:

Bernd Kiefer, Kurt Lorenz, Erich Tschan, Jörg Riebold, Ewald Gartner †, Richard Krüger, Hans Walther, Wolfgang Waffenschmidt, Dieter Koch, Wilfried Hasel und Helmut Jödicke.

2. Mannschaft:

Egon Friedmann, Ingbert Koch, Peter Gube, Wilfried Koch †, Heini Tschan, Peter Tschan, Harald Arnheiter, Ewald Küst, Rolf Friedmann, Horst Gartner, Helmut Friedmann und Elmar Walther.

 

Drei Jahre lang gehörte der Verein nun dieser Klasse an. Die Zeit verlief natürlich nicht so erfolgreich wie die beiden Jahre in der C-Klasse. Man mußte sich mehr nach unten orientieren. Im dritten Jahr der Zugehörigkeit zur B-Klasse mußte der TuS nach einem Entscheidungsspiel gegen SV Kuppenheim absteigen. Wäre damals schon die Tordiffernz angewandt worden, hätte es keinen Abstieg gegeben, denn der Quotient war wesentlich besser als der des SV Kuppenheim.

Wie selbstverständlich knüpfte der TuS Greffern in der C-Klasse an frühere zeiten an, mußte sich jedoch jeweils mit dem 3. Und 4. Rang begnügen.

In der Saison 75/76 schaffte die junge Mannschaft des TuS Greffern dann die Meisterschaft und den Aufstieg in die B-Klasse mit folgender Stammformation:

Franz Josef Reif, Kilian Latzer, Dieter Weis, Jörg Riebold, Günther Jülg, Oswald Friedmann, Helmut Jödicke, Hartmut Friedmann, Gernot Wörther, Herbert Kiefer, Klaus Gartner, Georg Hofen und Guido Bertsch.

Trainer der Meistermannschaft war Gerhard Kronimus aus Iffezheim. Mit Erfolg spielte die Mannschaft in der Spitze der B-Klasse eine gute Rolle.

Im Jahre 1976 gesellt sich auf Initiative einiger junger Damen noch die Abteilung Handball zu dem Turn- und Sportverein hinzu. Diese Abteilung bestand aus vier Mannschaften: Mädchen C/B/A und den Damen, die ihre Spiele in der Turnhalle und auf dem Kleinfeld austragen. Die Platzierungen der Damen waren wechselhaft in den vergangenen Jahren. Mal konnte man einen schönen Mittelplatz in der Tabelle erringen, beim nächsten Mal fand man sich wieder bedrohlich am Tabellenende wieder. Die Hoffnungen der Abteilung ruhen daher auf dem Nachwuchs. Inzwischen sind dem Verein viele handballbegeisterte junge Mädchen aus den Nachbargemeinden beigetreten, und so erfüllte der TuS auch seinen Teil zur sportlichen Erziehung über die Grenzen des Dorfes hinaus. Die Abteilung Handball wurde ein Jahr lang kommisarisch von der aktiven Spielerin Angelika Riebold geleitet, danach übernahm Egon Friedmann die Leitung dieser Abteilung.

Die Gymnastikgruppe, die seit 1973 dem Verein angegliedert ist, wurde zuerst von Josef Boes geleitet. Ab 1980 übernahm Edith Kohler und Edeltraud Helmuth diesen Vorsitz. Die Gruppe hält ihre Übungsabende ausschließlich in der Turnhalle ab.

Die Gymnastikgruppe Männer ist eine lose Verbindung und wurde von Hans Friedmann geleitet.

Sportlich erlebte man in der damaligen Kreisliga A einen ständig guten Tabellenplatz, immer mit Blickrichtung Bezirksliga. Spiele mit zehn Toren waren keine Seltenheit. Wenn man 4:0 zurück lag, wurde eben noch 6:4 gewonnen. Das Mittelfeld offensiv ausgerichtet und der Sturm mit Jödicke/Gartner und dem Torschützen vom Dienst, Gernot Wörther. Derselbe stellte in dieser Zeit einen Rekord an Toren auf der wohl beim TuS für die Ewigkeit bestand hat. 422 Tore in Pflichtspielen während 8 Jahren aktiver Spielzeit.

Fußball hatte in dieser Zeit einen sehr hohen Stellenwert. Jeder Sonntag konnte man Lokalkämpfe erleben. Von Rheinmünster/Lichtenau spielten alle Fußballvereine in derselben Klasse.

Im Jahre 1982 wurde ein lang gehegter Traum aller Fußballspielender des TuS zur Realität. Ein Rasenplatz konnte in Angriff genommen werden. Am 21. Juli wurde durch Bürgermeister Hans Bohner der Spatenstich vorgenommen. Der Gemeinderat der damaligen jungen Gemeinde Rheinmünster war fast vollzählig anwesend. Eine solche Investition konnte ein verein selbst nicht vollbringen, weder materiell und schon gar nicht finanziell. An dieser Stelle sollte erwähnt werden, daß mit dem damaligen Ortsvorsteher Edgar Friedmann der Vereine eine Persönlichkeit und Fürsprecher hatte. Ohne Edgar Friedmann wäre der Bau des Rasenplatzes und Clubhauses nicht so reibungslos über die Bühne gegangen. Alleine die Grundstücksverhandlungen mit dem in Privatbesitz befindlichen Eigentümern, die von ihm geführt wurden, wie auch die vielen wichtigen Gespräche mit dem Ortschaftsrat. Danke, Edgar Friedmann.

Im Fährhaus wurde dieser lange erträumte und endlich wahrgewordene Wunsch mit einem zünftigen Umtrunk gefeiert. Zu Ende waren die Zeiten als Schürfwunden die Körper der Fußballer zierten.

Noch im selben Monat traf man sich mehrmals bei Ortschaftsratsitzungen und mit dem Bauamt. Das Ergebnis war: Stop der geplanten Fertiggarage.

Dort sollte die Beregnungsanlage für den Rasenplatz untergebracht werden. Der TuS Greffern erstellt in Eigenarbeit die Bodenplatte eines neu zu bauenden Clubheimes, mit integriertem Beregnungsraum. Die Gemeinde übernimmt hierfür die Kosten in der Größenordnung der Fertiggarage.

Ohne das Wohlwollen des Herrn Bürgermeister Bohner und des Gemeinderates hätte der TuS seine Pläne nicht realisieren können, denn außer Fördermittel des badischen Sportbundes benötigte man auch Zuschuß von der Gemeinde. Auch die Verschuldung des Vereins mußte in einem vertretbaren Rahmen gehalten werden.

Von Juni bis August 1982 war man somit ständiger Bittsteller bei Gemeinde und Ortschaftsrat. Bürgermeister Bohner ließ es sich nicht nehmen, mit Herrn Seiter, Architekt Rösch und Rolf Friedmann zwecks Fördermittel, selbst nach Freiburg zu fahren. Hier konnte erreicht werden, daß der TuS einen Zuschuß von 134.000 DM erhält.

In dieser Zeit wurden die sporttreibenden Vereine steuerlich erfaßt. Dies führte zu einem Über- und Umdenken in der Vereinspolitik. Ein Verein der mehr als 60.000 DM Umsatz machte, mußte nun erhebliche Summen an Umsatzsteuer bezahlen. Da der TuS Greffern mit Tennis und Handball eigenständige Abteilungen hatte, mußte 1983 eine Trennung vollzogen werden.

Die Tennisabteilung gründete den TC Greffern. Die Handballabteilung gründete die HSG Rheinmünster.

So startete man voller Energie in die neue Spielrunde. Doch der Start mißlang völlig. Eine schlechte Schiedsrichterleistung führte zu einem Spielabbruch gleich im ersten Spiel. Harte Bestrafung durch den Bezirksvorsitzenden folgte. Platzsperre für 2 Heimspiele wurde ausgesprochen. Diese Spiele mußten in Vimbuch ausgetragen werden.

Freud und Leid lagen in diesem Spieljahr eng zusammen. In Bühl bei der Spruchkammersitzung wurde der TuS zu empfindlichen Strafen verurteilt, während auf dem eingesähten Rasenplatz das erste Grün zu sprießen begann. Am Freitag der gleichen Woche kam die schriftliche Zusage, daß die 134.000 DM bewilligt sind.

Verbunden mit der Auflage, daß am 30. Januar 1983 die Baufreigabe erteilt werden muß, damit die Fördermittel nicht verfallen. Eine hektische Zeit begann.

Rolf Friedmann und Roland Koch mußten die Finanzierung erstellen. Wegen Geldmittel mit Gemeinde, Banken und Brauereien in Dauerkontakt treten. Die Gemeinde bewilligte einen verlorenen Zuschuß in Höhe von 60.000 DM. Mit den Banken und Brauereien konnte auch Einigung erzielt werden.

Wegen der Baufreigabe wurde persönlich auf den Ämtern vorgesprochen. Baupläne wurden von einer Behörde zur nächsten gebracht. Auf dem Forstamt wurde gewartet, bis die Genehmigung erteilt war.

Am 23.1.83 hatten Roland Koch und Rolf Friedmann alle Genehmigungen zusammen.

Am 30.1. fuhr Rolf Friedmann mit dem PKW persönlich nach Freiburg und gab die Genehmigungen, Bau- und Finanzpläne ab, da es für eine Zustellung per Post nicht mehr reichte.

Im Spieljahr 1983 konnte der Abstieg jedoch nicht mehr verhindert werden. In der Generalversammlung wurde von Max Meier, langjähriges Vorstandsmitglied, die Gründung einer Tennis-Abteilung bekanntgegeben.

1984 wurde der Clubhausbau zügig weiter betrieben. Der neue Rasenplatz, schön eingebettet zwischen Rheinniederungskanal und der Landstraße 85, der bereits in einem saftigen Grün dalag, ließ die aktiven Spieler auf die lang ersehnte Einweihung hoffen.

Dank der Einnahmen aus den ständigen Tanzveranstaltungen in der Turnhalle konnte der Clubhausbau weiter vorangetrieben werden. Die Beteiligung der Mitglieder am Neubau war hervorragend. Beim Innenausbau waren jedoch Fachkräfte erforderlich. Trotzdem konnte man Fortschritte sehen. Zum Sportfest des gleichen Jahres konnte man bereits die Toiletten des Clubheimes benutzen.

 

Am 15. Juli 1985 wurde dann in einem würdigen Rahmen der neu erstellte Rasen und Festplatz eingeweiht. Der Vorsitzende erhielt von dem Architekten den Schlüssel. Der neue Bürgermeister von Rheinmünster, Herr Klaus Droll sprach Grußworte der Gemeinde. Der Vorsitzende des Bezirks Baden-Baden, Herr Gruber, überbrachte die Glückwünsche des S.B.F.V..

Die Einweihung wurde von Pfarrer Hans Bauer vorgenommen. Im Festzelt wurde ein Dankgottesdienst gehalten.

Eine Auswahl des Bezirks rundete dieses freudige Ereignis im Spiel gegen die 1. Mannschaft des tuS Greffern an. Die Gründungsmannschaft des TuS Greffern und die damalige Mannschaft des FC Schwarzach trugen ebenfalls ein Freundschaftsspiel aus.

Nach insgesamt 12.500 Arbeitsstunden konnte am 11. Oktober 1986 dann das Clubhaus bezogen und eingeweiht werden. Nach dreijähriger Bauzeit konnten die Mitglieder stolz auf das Erreichte sein. Es war das dritte Clubhaus, das der TuS in seiner nun 20jährigen Fußballgeschichte erstellt hatte.

Das ausgediente alte Clubhaus wurde von der Jugendabteilung des Vereins zu einem Schmuckstück umgebaut, und dient zu allerlei Festen und Anlässen. Sportlich spielte man in der Kreisliga B – 4 Jahre lang eine Rolle im Mittelfeld.

Erfolgreicher war die 2. Mannschaft, die im Spieljahr 86/87 die Meisterschaft erringen konnte.

Mit der Verpflichtung von Albert Christ als Spielertrainer konnte wieder ein sportlicher Aufstieg eingeleitet werden. Bereits im ersten Spieljahr 87/88 konnte der 2. Tabellenplatz errungen werden. Pech für den TuS war jedoch, daß es gerade in diesem Jahr für den Zweitplazierten keine Aufstiegsspiele gab.

Somit wurde die Meisterschaft nun um ein Jahr verschoben. Am Ende der Spielrunde konnte in Sasbachwalden die Meisterschaft gefeiert werden.

Im Jahre 1993 konnte der abermalige Abstieg jedoch nicht verhindert werden. Die Jugendarbeit bereitete Anfang der 90er Jahre erhebliche Probleme. Es mangelte an Trainern und Betreuern. Mit vielen Anstrengungen konnte dieses Problem behoben werden. Die Bereitschaft zu wecken, eine solche Tätigkeit auszuüben, ist eine der Schwerpunkte der heutigen Vereinspolitik. Ein Dank hierfür gilt besonders den Aktiven Thomas Arnheiter und Heiko Gartner, die diese Tätigkeit seit mehr als 10 Jahren ausüben. Um aber den Verein überlebensfähig zu halten, werden hier ständig Anstrengungen nötig sein.

 

Die Jugendabteilung hatte 5 Jahre lang eine Spielgemeinschaft mit dem SV Ulm. In dieser Zeit konnten sehr schöne Erfolge erzielt werden.

Die Jugendabteilung schloß sich 1984 der bereits bestehenden SG Rheinmünster an, die bis dato aus FV Stollhofen und FC Germania Schwarzach bestand.

Bedingt durch die räumliche Nähe der beiden Sportanlagen, und auch fehlenden Nachwuchs, besteht diese Gemeinschaft bereits seit Jahren. Die SG Rheinmünster hat sich etabliert und spielt im Bezirk eine ehrenvolle Rolle.

 

Bilder von unseren Jugendmannschaften

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DJugend SG Greffern-Ulm Meistermannschaft mit 115:0 Toren

Unsere alten Herren

Es gilt das Geschaffene zu erhalten und weiter aufzubauen.

Dazu viel Glück, TuS Greffern.

 

Die Vorstandschaft im Jubiläumsjahr 1996!

Von links nach rechst: Nico Wörther, Rolf Friedmann, Thomas Weingartner, Sven Boost, Bernd Kiefer, Frank Friedmann, Jürgen Zimmer, Roland Koch, Guido Bertsch, Heiko Gartner, Hans Walther, Oswald Friedmann, Günter Radau, Joachim Braun, Dieter Boes.

Auf dem Bild fehlen: Hans Peter Bauer, Thomas Arnheiter, Bruno Walz.


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